Inbound oder Outbound – das ist hier die Frage. In diesem Beitrag finden Sie die Antwort. Hier erfahren Sie, was die Unterschiede zwischen Inbound und Outbound Marketing sind und welche Potenziale beide Herangehensweisen beherbergen. Sie wissen am Ende, welche Herangehensweise Sie auf geradem Weg an Ihr Ziel führt: Mehr Kunden.

Der Unterschied zwischen Inbound Marketing und Outbound Marketing

Inbound und Outbound Marketing unterscheiden sich in ihren Grundsätzen.

  • Outbound Marketing gehört zum traditionellen Marketing. Es handelt sich dabei um eine „alte“ Marketingform, die beispielsweise die folgenden bekannten Strategien und Formate nutzt: Printwerbung, d.h. klassische Werbeanzeigen, TV-Spots, großflächige Plakate und Bannerwerbung, Telefonmarketing, Newsletter-Versand, Kaltakquise, Messen uvm. Parallel wird Outbound Marketing auch „Interruption Marketing“ genannt, weil es Menschen in ihrem Alltag unterbricht oder gar stört. Keine gute Voraussetzung für die Neukundengewinnung.
  • Inbound Marketing ist eine moderne Marketingmethode, die ihren Siegeszug mit der breiten Nutzung des Internets begann. Typisch für Inbound Marketing ist die Verwendung oder Anwendung von Folgendem: E-Books, Blogging, Gratis-Ratgeber oder sonstiges kostenloses Zusatzmaterial, Studien, Infografiken, Erklärvideos, Landingpages, Gratis-Tools, Social-Media-Marketing, Podcasts, Suchmaschinenoptimierung (SEO) etc.

Während Outbound Marketing darauf abzielt, dass das Unternehmen selbst neue Kunden findet, ist es beim Inbound Marketing genau umgekehrt: Der Kunde soll das Unternehmen finden. Damit Sie für den Kunden jedoch nicht zu der berühmten Nadel im Heuhaufen werden, sondern als interessantes Unternehmen leicht auffindbar sind, müssen Sie entsprechenden Content bereitstellen.

Content Marketing und Inbound Marketing

Vereinfacht gesagt ist Content Marketing Bestandteil von Inbound Marketing, d.h. bei Inbound Marketing handelt es sich um einen Oberbegriff. Oder anders ausgedrückt: Ohne Content Marketing kein Inbound Marketing. Beides gehört zusammen – denn es sind letztendlich die richtigen Inhalte, die Interessenten auf Ihre Webseite führen.

Sie betreiben neben Ihrem Shop noch einen spannenden Unternehmensblog, der hilfreichen Content für den Kunden enthält? Sehr gut! Oder Sie bieten passend zu Ihrem Themengebiet kostenlose Mini-Ratgeber zum Download an, die für den Kunden einen echten Mehrwert bieten? Super, dann haben Sie ein wichtiges Prinzip von Inbound Marketing verstanden.

Denn guter Content ist das A und O des modernen Marketings. Damit er potenzielle Kunden anlockt, sollte er informativ, hilfreich, interessant, relevant und hochwertig sein bzw. genau das bieten, was der Kunde eben sucht.

Auf diese drei Punkte kommt es jetzt an

Daneben gibt es drei weitere wichtige Punkte, auf die es beim Inbound Marketing unbedingt ankommt:

  1. Suchmaschinenoptimierung (SEO): Sie erreichen damit ein besseres Google Ranking, d.h. der von Ihnen angebotene Content wird leichter von potenziellen Kunden gefunden.
  2. Social-Media-Marketing: Social Media verstärkt die Reichweite Ihres Contents. Wenn Sie interessanten Content posten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er durch Likes oder Kommentare weiter verbreitet oder geteilt wird. Die extremste Form ist dabei, wenn ein Beitrag sich durch soziale Netzwerke viral verbreitet, d.h. innerhalb kurzer Zeit unzählige Klicks, Likes und Kommentare erhält.
  3. Leadgenerierung: All die E-Mail-Adressen der Webseitenbesucher und Personen, die sich Checklisten downloaden, müssen auch genutzt werden. Mithilfe von E-Mail-Marketing treten Sie mit Ihren Interessenten in einen Dialog, gewinnen deren Vertrauen und entwickeln sie im Idealfall in neue Kunden.

Inbound Marketing auf der Überholspur

Inbound Marketing ist in der Regel deutlich kostengünstiger als Outbound Marketing, denn es entstehen keine teuren Werbekosten, wie sie beispielsweise in reichweitenstarken Printmedien und Rundfunk üblich sind. Die Konsequenz von gut gemachtem Inbound Marketing lautet immer: mehr Leads für Ihr Unternehmen. Denn potenzielle Kunden werden mittels Content Marketing angesprochen, d.h. über Blogs, Social-Media-Kanäle oder E-Books. Der Interessent wird somit direkt da abgeholt, wo er gerade sucht – und genau dort, wo er Unterstützung braucht.

Stellen Sie sich das am besten mal an einem Beispiel vor:

  • Situation 1: Ihr Wunschkunde hat gerade Mittagspause und will sich auf YouTube einen Konzertmitschnitt seiner Lieblingsband anschauen. Ganz in Ruhe. Plötzlich wird das Video von einem 30-sekündigen, nicht überspringbaren Werbeclip zu Ihrem Verhandlungstraining unterbrochen.
  • Situation 2: Ihr Wunschkunde ist gerade leicht verzweifelt, da seine letzte Verhandlung mit einem wichtigen Kunden schlecht lief. Er googelt „Verhandlungstraining“ und findet Ihre Webseite mit einigen Tipps, die ihm schon gut weiterhelfen. Am Ende der Seite sieht er den Hinweis, dass Sie nächste Woche ein Verhandlungstraining anbieten, für das es noch freie Plätze gibt.

Wer wird Ihr Training eher buchen?

Für den Erfolg eines Unternehmens ist es wichtig, sich mit Inbound Marketing vertraut zu machen. Prüfen Sie daher, welche Möglichkeiten Sie nutzen möchten – und denken Sie je nach Unternehmensgröße einmal darüber nach, ob Sie nicht für solche Zwecke vielleicht extra einen Inbound-Marketing-Manager einstellen möchten.

Die Vorteile des Inbound Marketings

Es liegt auf der Hand, dass hilfreicher Content für den Kunden einen höheren Mehrwert liefert als beispielsweise ein Werbebanner, das seine Aufmerksamkeit unter Umständen gar nicht weckt oder ihm im schlimmsten Fall sogar auf die Nerven geht. Zudem ist Content im Allgemeinen dauerhaft verfügbar und kann potenzielle Kunden somit immer wieder aufs Neue erreichen. Letzteres ist bei einer Printanzeige, wie sie im Outbound Marketing genutzt wird, nicht möglich. Natürlich dauert es manchmal eine Weile, bis jemand auf den entsprechenden Content aufmerksam wird, d.h. es braucht eine gewisse Anlaufzeit. Der große Vorteil ist aber, dass Inbound Marketing um ein Vielfaches nachhaltiger ist und seine Wirkung langfristig zeigt. Geduld zahlt sich also aus!

Einige weitere Vorteile von Inbound Marketing:

  • Inbound Marketing ist auch für Unternehmen mit geringerem Marketingbudget interessant, z.B. für Start-ups. Auch jemand mit wenig Budget kann über den reinen Content prinzipiell genauso viele Leads generieren und Traffic erzeugen wie ein finanzstarkes Unternehmen mit einer großen Marketingabteilung.
  • Der ROI (Return on Invest) ist bei Inbound Marketing viel höher als bei herkömmlichen Marketingmethoden, sodass langfristig mit steigenden Umsätzen gerechnet werden kann.
  • Inbound Marketing Aktivitäten wirken im Gegensatz zu vielen Outbound Maßnahmen vertrauensfördernd. Besonders durch Content Marketing lassen sich Menschen noch stärker an eine Marke bzw. ein Unternehmen binden. Im Idealfall entsteht so eine Beziehung. Sie können durch Inbound Marketing somit leichter in einen Dialog mit dem Kunden treten, lernen ihn kennen und erfahren auf diese Weise, was die Zielgruppe braucht oder welche Wünsche sie hat.

Was kann Outbound Marketing?

Gibt es im Zeitalter des Internets dann überhaupt noch Bereiche, in denen es sinnvoll erscheint, Outbound Marketing zu verwenden? Das hängt vermutlich vom genutzten Kanal ab: Bestimmt erinnern Sie sich an den TV-Werbespots von EDEKA, die kurz vor Weihnachten regelmäßig die Zuschauer zu Tränen rührte. Diese Werbespots bleiben einem im Gedächtnis, und man erinnert sich möglicherweise noch Jahre später daran. Der Grund: Sie gehört zu den sogenannten emotionalen Werbespots und führen letzten Endes dazu, dass wir Positives mit der Marke verbinden.

Emotionen beim potenziellen Kunden zu wecken ist sicherlich nach wie vor eine gute Strategie, um auf sich aufmerksam zu machen und den Bekanntheitsgrad seiner Marke zu steigern. Das ist grundsätzlich natürlich auch durch eine Printanzeige oder durch Bannerwerbung möglich, wenn sie intelligent gemacht ist und Text und Bild den Leser berühren. Fest steht: Emotionale Werbung bleibt im Gedächtnis, und das ist die große Stärke, die Outbound Marketing nach wie vor besitzt.

Doch das ist die große Ausnahme: In der Mehrheit der Fälle dürfte der Empfänger sich eher gestört fühlen durch nervige TV-Spots, die zudem oftmals völlig an seinen Bedürfnissen und Wünschen vorbeigehen. Außerdem unterbricht ihn solche Art Werbung in seinem Tun, was zu noch mehr Unmut führt. Outbound ist meistens laut, es schreit: „Kauf mich, hier bin ich!“ Und wer braucht schon lautes Geschrei?

And the winner is …

… Inbound Marketing. Sie haben beim Lesen wahrscheinlich unschwer erkennen können, wo die Reise hingeht. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert und der Trend geht längst zu Marketing, das Interessenten genau bei ihren Herausforderungen, Wünschen und Zielen abholt. Natürlich gibt es auch online noch immer Outbound-Strategien wie z.B. die oben genannte YouTube-Werbung. Diese werden jedoch immer häufiger als störend empfunden – besonders, wenn sie die Interessen der Zielgruppe nicht genau treffen.

Inbound Marketing ist meist effektiver und verschlingt deutlich weniger Geld und Ressourcen als das konventionelle Outbound Marketing.

Es zahlt sich also aus geduldig zu sein. Denn Maßnahmen wie SEO, die Einrichtung eines Unternehmensblogs, der Aufbau einer Landingpage oder auch Social Media Posts auf Facebook, LinkedIn und Instagram versprechen nachhaltigen Erfolg.