Die Mitarbeiterführung ist eine oft vernachlässigte Aufgabe in Unternehmen. Dabei sind engagierte Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg und müssen entsprechend gefördert werden. Nur wenn das gelingt, kann sich ein Unternehmen mit innovativen Ideen und überdurchschnittlichem Service dauerhaft gegen die Konkurrenz behaupten.
Eine Selbstverständlichkeit ist das allerdings nicht. Denn in einer Zeit, in der sich qualifizierte Mitarbeiter die Jobs aussuchen können, braucht es mehr als nur finanzielle Anreize, um Bestleistungen abzurufen. Sie meinen, das sei völlig klar? Dann dürfen Sie sich fragen, weshalb die praktische Umsetzung dieses Wissens in vielen Unternehmen nicht gelingt. In diesem Beitrag klären wir, was Unternehmer tun können, um ihre Mannschaft zielgerichtet in die Verantwortung zu nehmen und den Unternehmenserfolg mit einem starken Team voranzubringen.
Wer viel bietet, kann viel fordern: So gelingt Wachstum auf einem schwierigen Nährboden
Sie wissen es selbst: Qualifizierte Mitarbeiter zu finden und sie langfristig zu binden, ist heute schwieriger denn je. Der amerikanische Großindustrielle Henry Ford soll einmal gesagt haben: „Why is it, every time I ask for a pair of hands, they come with a brain attached?“ Sinngemäß beschwerte er sich also: Warum muss an jedem benötigten Paar Hände auch immer noch ein Gehirn dranhängen?
Doch die Zeiten, als Fragen wie diese für Arbeitgeber tatsächlich noch ein mehr oder weniger ernsthaftes Problem darstellten, sind schon lange vorbei. Mit zunehmender Komplexität der Prozesse sind Unternehmen vermehrt auf hochqualifizierte Mitarbeiter angewiesen, die kritisch denken und komplexe Rollen übernehmen können. Für die schlichte Handarbeit gibt es mittlerweile Maschinen.
Aus Arbeitgebersicht gehen mit dieser Entwicklung völlig neue Herausforderungen einher. Hochqualifizierte Mitarbeiter wachsen schließlich nicht auf Bäumen, sondern haben viel Zeit und Geld in ihre Ausbildung investiert. Entsprechend hoch sind auch ihre Erwartungen und Ansprüche an einen Arbeitgeber, der mit weit mehr locken muss als mit der Aussicht auf „Dienst nach Vorschrift“. Nicht nur die technische Ausstattung, die Work-Life-Balance und das Gehalt müssen stimmen, sondern auch die Atmosphäre am Arbeitsplatz.
Damit erfordert das Management dieser jungen Talente einen völlig anderen Ansatz als es noch zu Henry Fords Zeiten der Fall war. Anstatt sich auf strenge Hierarchien und Top-Down-Entscheidungen verlassen zu können, müssen moderne Unternehmer in der Lage sein, Verantwortung abzugeben und die Expertise ihrer Mitarbeiter in Entscheidungen einfließen lassen. Und mindestens ebenso wichtig: Sie müssen alltäglichen Aufgaben durch eine gemeinsame Vision und Wachstums- beziehungsweise Aufstiegschancen einen Sinn verleihen, den Geld alleine nicht bieten kann. Nur Führungskräfte, die dieses Wissen für die Mitarbeiterführung nutzen, werden mit ihrem Unternehmen auf Dauer erfolgreich sein und eine starke Arbeitgebermarke aufbauen können.
Einfach mal lockerlassen: Warum das Abgeben von Verantwortung für die Mitarbeiterführung so wichtig ist
Halten wir fest: Zeitungsanzeigen, die ein gutes Gehalt versprechen, reichen nicht mehr aus, um talentierten und engagierten Nachwuchs zu finden. Stattdessen müssen sich Unternehmen genau mit der Frage beschäftigen, welche Arbeitsbedingungen sie potenziellen Bewerbern versprechen. Und ob diese Versprechungen dann auch eingehalten werden, spricht sich schnell herum. In der Konsequenz bedeutet das, dass sich Unternehmer nach dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrags noch lange nicht zurücklehnen können. Ganz im Gegenteil: Jetzt geht es mit den Herausforderungen der Mitarbeiterführung erst richtig los.
Eine der größten Schwierigkeiten für viele Unternehmer besteht darin, Verantwortung abzugeben und Aufgaben, die sie schon immer persönlich übernommen haben, zu delegieren. Verständlich, wenn sie bereits seit Anbeginn aller Zeit gewöhnt waren, die Zügel in der Hand zu halten. Allerdings: In einem Umfeld, in dem Prozesse immer komplexer werden und die Expertise qualifizierter Mitarbeiter unersetzlich ist, schadet diese Haltung dem Unternehmenserfolg.
Sicher gibt es in jedem Unternehmen nach wie vor Aufgaben, die zwingend über den Chefschreibtisch gehen müssen, doch viele sind es nicht. Ich erinnere mich noch gut an ein Beispiel, das zwar bereits viele Jahre zurückliegt, aber deutlich macht, wie schwer es so manchem Unternehmer fällt, Kontrolle abzugeben: Damals war es der Gründer eines Großhandelsunternehmens, der es sich persönlich zur Aufgabe gemacht hatte, die anfallenden Schecks für den Einkauf zu unterschreiben. Für ihn war das ein wesentlicher Teil seiner Arbeit – und zwar ungeachtet der Tatsache, dass sein Unternehmen seit der Gründung so groß geworden war, dass die Unterschriftenmappen stapelweise auf einem Wagen in sein Büro gefahren werden mussten.
Etliche Unternehmer verschwenden durch mangelnde Delegation Zeit
Zugegeben, heute würde das in dieser Form vermutlich nicht mehr passieren. Doch die Tatsache bleibt, dass etlicheUnternehmer einen Großteil ihrer Zeit nach wie vor mit Aufgaben verbringen, die besser in den Händen ihrer Angestellten aufgehoben wären. Und dieses Verhalten ist aus einer Vielzahl von Gründen ein Problem: Zum einen, weil Unternehmer auf diese Weise wertvolle Energie verschwenden. Und zum anderen, weil ihre Mitarbeiter sich nur dann sinnvoll einbringen können, wenn ihnen Verantwortung übertragen wird. Außerdem muss es im Interesse eines jeden Unternehmers liegen, dass sein Laden im Zweifel auch ohne ihn läuft. Und das kann nur dann funktionieren, wenn die Last auf mehrere Schultern verteilt wird.
Nehmen Sie sich deshalb die Zeit, einmal bewusst darüber nachzudenken, in welchen Bereichen es sich für Sie lohnen könnte, Aufgaben neu zu verteilen. An welchen Stellschrauben können Sie drehen, um Verantwortung abzugeben und damit ein Umfeld zu schaffen, in dem Ihre Mitarbeiter nicht mehr nur Dienst nach Vorschrift machen, sondern aktiv etwas bewegen?
Mitarbeiterführung benötigt Regeln: Setzen Sie Grenzen!
Wer andere führen will, muss auch sich selbst führen können. Insbesondere für Gründer, deren Unternehmen schnell wächst, bringt das Thema Mitarbeiterführung folglich oft einen persönlichen Wachstumsprozess mit sich. Ist es zu Beginn beispielsweise noch möglich, Mitarbeiterfragen zwischen Tür und Angel zu beantworten, wird das irgendwann nicht mehr der Fall sein. Statt direkt als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, müssen Unternehmer lernen, klare Grenzen zu setzen. Nur wenn ihnen das gelingt, können sie sowohl ihren Teammitgliedern als auch ihren eigenen Bedürfnissen gerecht werden.
Die Bürotür einer Führungskraft muss nicht immer offen sein, um Ansprechbarkeit zu demonstrieren. Viel wichtiger ist es, eine tragfähige Kommunikationsbasis aufzubauen, die das gesamte Unternehmen umfasst und in der sich die Mitarbeiter darauf verlassen können, gehört zu werden – selbst wenn das bedeuten mag, dass sie zuerst eine E-Mail schreiben müssen, um einen Termin zu vereinbaren. Durch sorgfältige Selbstführung und ein durchdachtes Mitarbeitermanagement können Unternehmer ein Arbeitsumfeld schaffen, das Wachstum und Produktivität fördert, ohne selbst dabei auszubrennen.
Die richtigen Leute an der richtigen Stelle: Wie Sie kreatives Denken und klare Prozesse unter einen Hut bringen
Eine weitere Herausforderung bei der Mitarbeiterführung ist häufig, die richtige Balance zwischen Eigenverantwortung und klaren Prozessschritten zu finden. Einerseits wollen Sie Ihre Mitarbeiter dazu animieren, selbstständig kreative Lösungen für anstehende Herausforderungen zu finden. Aber andererseits benötigen Sie auch ein stabiles Gerüst, das Prozesse nachvollziehbar und Erfolge wiederholbar macht.
In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, sich zunächst die verschiedenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten genau anzusehen. Während manche Unternehmensbereiche gut auf Basis strenger Vorgaben funktionieren, klappt in anderen Bereichen ohne kreative Lösungsansätze gar nichts. Nur wenn Sie wissen, welche Bereiche in Ihrem Unternehmen in welche Kategorie fallen, können Sie in der Folge die richtigen Leute an die richtigen Positionen setzen.
Und genau das ist für Ihren Unternehmenserfolg elementar. Sicher, es soll Menschen geben, die an klaren Vorgaben Freude haben. Gleichzeitig gibt es aber auch Menschen, die bereits bei dem Gedanken an starre Regeln Fluchtreflexe entwickeln. Wenn Sie den Um-die-Ecke-Denker in ein starres Korsett aus festgelegten Prozessschritten stecken, geht das schief. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich genau ansehen, welcher Ihrer Mitarbeiter an welcher Stelle am ehesten aufblüht, und dann entsprechend handeln. Nur so können Sie verhindern, dass Ihre Leute lediglich Dienst nach Vorschrift machen und damit den Unternehmensfortschritt bremsen. Genau das wird nämlich passieren, wenn Mitarbeiter nicht entsprechend ihrer individuellen Stärken und Schwächen gesehen und gefördert werden.
Individuelle Voraussetzungen erfordern individuelle Maßnahmen
Sie wollen Ihre Mitarbeiter ihren Stärken entsprechend fördern und eine Unternehmenskultur schaffen, in der jeder Einzelne mit seiner Expertise zum Erfolg des Unternehmens beitragen kann? Dann kommen Sie um eine saubere Mitarbeiterführung nicht herum. Abhängig von Ihrer individuellen Situation und den Erwartungen, die Sie an die Zukunft Ihres Unternehmens haben, können Sie den Erfolg Ihres Teams nachhaltig beeinflussen. Wie das am besten geht, erfahren Sie in meinem aktuellen Sales-up-Call, für den ich mich eine Stunde lang mit dem Geschäftsführercoach, Buchautor und Gründer Bernd Geropp unterhalten habe. Nutzen Sie sein Expertenwissen, um herauszufinden, wie es Ihnen gelingt, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Ein Team, das engagiert an einem Strang zieht, ohne dass Sie alles kontrollieren müssen.