Ein doofer Kommentar vom neuen Kollegen, eine ungewohnte Frage oder eine Nachricht, die Sie so nicht erwartet hätten – und schon sind Sie sprachlos. Die richtigen Worte wollen einfach nicht aus Ihrem Mund kommen, Sie kriegen keinen klaren Gedanken zu fassen. 5 Minuten später fallen Ihnen zig Antworten ein, nur eben in diesem Moment nicht. Damit Sie zumindest in 3 typischen Situationen nicht verzweifelt nach Worten suchen müssen, finden Sie hier wertvolle Tipps, die Sie direkt anwenden können.

Sprachlos oder schlagfertig?Sales-up-Call mit Michael Ehlers

Wenn wir mit etwas Unerwartetem oder Überraschendem konfrontiert werden, bleibt uns öfter mal die Sprache weg. Jeder kennt dieses Gefühl und versucht es zu vermeiden. Dabei ist es völlig normal, dass wir nicht in jeder Situation die passende Antwort haben. Ein Wunsch von vielen ist es, schlagfertiger zu werden. Darin verpackt ist aber zumeist ein aggressiver Angriff des Gesprächspartners, der nicht selten durch einen Rückschlag auf uns selbst zurückfällt. Immerhin beziehen wir das Verhalten anderer manchmal auf uns, ohne dass das deren Intention war.

Sie müssen also nicht zwangsläufig schlagfertiger werden, um seltener sprachlos zu sein. Es reicht auch, wenn Sie toleranter gegenüber anderen Menschen, Kulturen und Einstellungen werden und offener gegenüber Fremdem sind. So arbeiten Sie quasi präventiv an Ihrer Sprachlosigkeit. Ein weiterer Trick ist es, sich für typische Situationen im Vorfeld kurze Antworten zu überlegen. Damit sollten Sie jedoch sparsam umgehen, denn nicht jede sauber ausgearbeitete Phrase passt in dieser Situation auch wirklich. Eine authentische Reaktion wirkt oft besser, auch wenn Sie dann kurz sprachlos sind. Und das würde in diesen vier Situationen beispielsweise so funktionieren:

Situation 1: Jemanden um etwas bitten

Was sich im ersten Moment sehr einfach anhört, ist in unserem Kulturkreis für viele Menschen schwierig. Wir wollen niemanden um etwas bitten, dem wir nicht auch schon geholfen haben. Dieses Prinzip nennt sich Reziprozität. Insbesondere wenn wir schon häufiger von der Person Hilfe angenommen haben, ohne etwas zurückgeben zu können, fühlen wir uns schlecht. Manchmal steht uns auch unser Stolz im Weg oder die Angst vor dem Nein. Daraus resultiert, dass uns selbst einfachste Bitten manchmal sprachlos machen – vielleicht auch in Situationen, in denen eine andere Person problemlos die richtigen Worte gefunden hätte.

Entweder schüchtert uns die Situation so ein, dass wir uns gar nicht trauen, unsere Bitte vorzubringen, oder wir reden drum herum und gehen mit leeren Händen nach Hause. Dabei machen wir uns oft völlig zu Unrecht Gedanken. Niemand will Ihnen einfach so etwas Böses, also trauen Sie sich.

Es ist wichtig, sich im Vorfeld sowohl mit den Konsequenzen des Ja als auch denen des Nein auseinanderzusetzen. Können Sie konkret sagen, wie die Person Sie unterstützen kann, wenn Sie Ihnen helfen möchte? Haben Sie einen Plan B? Dann kommen Sie jetzt einfach zum Punkt: Sagen Sie freundlich, aber deutlich, worum Sie Ihren Gesprächspartner bitten. Selbst wenn Ihnen die Person zu dem Zeitpunkt nicht helfen kann, hat sie vielleicht einen Tipp für Sie oder kann Ihnen jemand anderes empfehlen.

Situation 2: Richtiges Feedback

Kritik üben oder Kritik entgegengebracht bekommen – in beiden Situationen tendieren wir mal dazu, kurz sprachlos zu sein. Unser Harmoniebedürfnis und das eigene Selbstwertgefühl sind Eigenschaften, die das Thema Feedback zu einer heiklen Angelegenheit machen. Dabei ist es uns nur so möglich, Dinge zu verändern und zu verbessern. Aber wie geht man damit richtig um, ohne andere zu verletzen und auch das gewünschte Ergebnis zu erzielen?

Als die Person, die Feedback gibt, müssen wir uns einer Sache bewusst sein: Wir wollen dem anderen Handlungssicherheit geben. Eine unklar formulierte Kritik hilft niemandem, denn so weiß Ihr Gesprächspartner nicht, was er nun ändern soll. Also bringen Sie Ihre Wünsche und Erwartungen präzise auf den Punkt: „Herr Müller, in Zukunft bitte ich Sie pünktlich zu den Meetings zu erscheinen. Durch Ihre Verspätung verschieben sich unsere internen Prozesse, wodurch sich die Fertigstellung des Projektes verzögert. Gerne kann ich Sie dabei unterstützen, eine Lösung für das Problem zu finden.“ Was sich im ersten Moment hart anhört, bietet der angesprochenen Person Verbindlichkeit. Sie weiß, was Sie ändern kann und dass Sie sie dabei unterstützen.

Wechseln Sie nun die Rolle und erhalten beispielsweise selbst von einem Kollegen Feedback, trifft Sie das vielleicht auch erst einmal unerwartet. Aber reagieren Sie nun keinesfalls beleidigt oder mit eigener Kritik. Nehmen Sie die Anmerkungen ernst und versuchen Sie, sinnvolle Änderungsvorschläge umzusetzen.

Situation 3: Unbehagliches Schweigen

Sei es im Aufzug, bei einem Workshop mit fremden Teilnehmern oder vor einem neuen Sportkurs – wir geraten häufig in Situationen, bei denen wir auf eine größere Menschengruppe treffen, die sich unbehaglich anschweigt. Niemand weiß so richtig, was er sagen soll. Da wir die anderen Personen nicht kennen, bleiben wir auch sprachlos und ziehen vielleicht sogar unser Smartphone aus der Tasche.

Viele Menschen fühlen sich in solchen Situationen unwohl – ob aus Unsicherheit, Schüchternheit oder weil sie eher introvertiert sind. Allerdings fühlen sich die meisten von uns erleichtert, wenn jemand mit ihnen redet, selbst wenn der Inhalt des Gesprächs noch so belanglos ist. Wir wollen ja gar nicht stumm in der Ecke stehen, sondern freuen uns über neue Kontakte und Interaktion. Deshalb können Sie einfache Eisbrecher-Fragen nutzen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Beispiele hierfür wären: „Habe ich Sie schon einmal irgendwo gesehen? Sie kommen mir so bekannt vor.“ oder „Waren Sie schon öfter hier? Wie war Ihre Anreise?“ Falls Sie schon einmal an einer ähnlichen Veranstaltung teilgenommen haben, können Sie die andere Person auch an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Vielleicht finden Sie so auch weitere Gemeinsamkeiten und können noch andere Teilnehmer in das Gespräch integrieren.

Nie mehr sprachlos?

Es wird immer wieder Situationen geben, in denen Sie sprachlos sind. Aber wenn Sie damit souverän und ehrlich umgehen, fühlt es sich schon nicht mehr ganz so schlimm an. Begegnen Sie neuen Situationen mit Offenheit, und seien Sie freundlich anderen Menschen gegenüber. So verbessert sich Ihre Kommunikation automatisch, denn Sie werden geübter darin, die richtigen Worte zu finden.

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Sie es schaffen, dass es Ihnen seltener die Sprache verschlägt? Dann hören Sie sich meinen aktuellen Sales-up-Call mit Michael Ehlers an. Der Rhetoriktrainer gibt Tipps, wie Sie in Situationen besser reagieren und schneller eine Antwort parat haben.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem Thema? Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar!

Fotoquelle Titelbild: © lassedesignen/Shutterstock.com

Warum Sie sich den Sales-up-Call zum Thema "Anti-Sprachlos" anhören sollten:

Sie erfahren...

  • …wie merkwürdige Lacher im Publikum Sie nicht mehr verunsichern.
  • …wie Sie das Thema Kommunikation in Ihre Firmenkultur einbringen.
  • …wie Sie Ihre Kunden vor Sprachlosigkeit bewahren.
  • …wie Sie mit Beleidigungen und Stammtischparolen am besten umgehen.
  • …wie Sie Kommunikationsprobleme in Beziehungen zielführend ansprechen.

Leave A Comment