Die deutschen Märkte sind ausgeschöpft, und der Konkurrenzdruck wird immer größer. Der Gedanke an die Zukunft plagt viele Unternehmen, während andere ihn wiederum völlig verdrängen. Aber wie bereiten Sie Ihr Unternehmen bestmöglich auf die Zukunft vor? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie tragfähige Zukunftsvisionen erstellen und fortlaufend optimieren.
Die Zukunft ist nicht planbar
Täglich machen wir Annahmen darüber, wie sich die Zukunft entwickeln wird. Wenn wir morgens das Haus verlassen, überlegen wir, ob es eventuell regnen könnte. Im beruflichen Umfeld treffen wir stets Annahmen darüber, ob es sich lohnt, Zeit und andere Ressourcen in ein Projekt zu investieren oder nicht. Wir sind also ständig von Zukunftsvisionen umgeben. Je weiter wir allerdings gedanklich in die Zukunft gehen, desto schwieriger werden Vorhersagen. Beim Wetterbericht beispielsweise ist die Prognose für einen Tag in zwei Wochen bereits vager als die Prognose für die folgenden paar Stunden. Im beruflichen Umfeld kommt außerdem der Faktor Mensch hinzu. Pläne lassen sich noch auf finanzieller und technischer Ebene aufstellen, aber sobald Menschen involviert sind, wird eine Vorhersage zu komplex. Wie können Sie es also schaffen, Ihre Geschäftsmodelle, Ihr Führungsverhalten und Ihre Strategie an künftige Entwicklungen anzupassen?
Fünf Motive für Ihre Zukunftsvision
Die Zukunft ist für uns Menschen ein spannendes Thema, da sie nicht greifbar ist. Fünf zentrale Fragen kommen uns immer wieder in den Sinn, wenn wir über den weiteren Verlauf unseres Lebens nachdenken. Diese Fragen lassen sich dementsprechend auch auf den Werdegang Ihres Unternehmens übertragen. Selbst wenn es in gewisser Weise naiv ist, sich diesen Themen zu stellen, da keine zufriedenstellenden Antworten vorliegen, ist es dennoch sinnvoll, sich gedanklich damit auseinanderzusetzen.
- Was wird in der Zukunft sein?
- Was könnte mich überraschen?
- Welche Chancen und Möglichkeiten habe ich?
- Was will ich für eine Zukunft?
- Was plane ich als Nächstes zu tun?
Zukunftsvisionen im Unternehmen
Es gibt drei Varianten, wie sich Unternehmen mit der Zukunft beschäftigen. Variante eins umfasst diejenigen, die bereit sind für den Wandel. Variante zwei ist immerhin bereit für Input und neue Denkanstöße, und Variante drei verweigert sämtliche Gedanken an die Zukunft komplett. Wie sich dieses Verhalten auf die Stellung des Unternehmens am Markt auswirken kann, sieht man an Beispielen wie Nokia. Wie so häufig steht am Anfang der Zukunftsvision die Festlegung der Mission (Wozu ist Ihr Unternehmen da?) und die Positionierung (Was macht Sie besonders?). So können Sie Ihre Pläne besser ausrichten. Etablieren Sie den Zukunftsgedanken fest in Ihrer Firma, er muss ebenso wichtig sein, wie Ihre Bemühungen in der Gegenwart. Als Teil der Firmenkultur verinnerlichen Ihre Mitarbeiter die Zukunftsvision und leben sie jeden Tag.
Aber wo führt man als Führungskraft hin? „In die Zukunft führen“ ist ein sehr abstrakter Begriff. Auf welches Bild arbeiten Projekte, Prozesse und Mitarbeiter hin? Woran können sie mitwirken? Ein gutes Führungsteam fokussiert sich auf eine klare Strategie. Nur so lässt sich der gesamte Betrieb motivieren. Und diese Strategie können Sie von Ihrer Zukunftsvision ableiten.
So erarbeiten Sie Ihre Zukunftsvision
Stellen Sie sich folgende Frage: Wofür zahlen unsere Kunden wirklich? Also etwas umformuliert: Welche Wirkung erzielt Ihr Unternehmen beim Kunden? Verkaufen Sie Autos oder verkaufen Sie ein Gefühl von Freiheit und Ansehen? Wie könnten eben diese Wirkungen in Zukunft erzeugt werden? Oder noch deutlicher: Was werden Sie morgen auf Ihre Rechnung schreiben? Diese Fragen helfen Ihnen dabei, Ihr Unternehmen eindeutig zu positionieren. Im nächsten Schritt folgt dann nämlich die Überlegung, was wahrscheinlich ist und von welchen Entwicklungen Sie überrascht werden könnten. Dabei dürfen Sie nicht nur die bestmögliche Zukunft im Kopf haben. Auch schwer vorhersehbare Veränderungen, die Ihrem Unternehmen schaden, sind möglich.
Formulieren Sie verschiedene Annahmen, wie sich der Markt und Ihr Unternehmen entwickeln können. Seien Sie kreativ, und verlassen Sie Ihre üblichen Denkmuster. Die Zukunft ist nicht planbar, und es ist gut möglich, dass Erfindungen gemacht werden, die die verrücktesten Ideen von heute zum Alltag von morgen machen. Sammeln Sie Ihre Annahmen für die Zukunft, schreiben Sie sie auf und vergleichen Sie sie miteinander. Experten können Ihnen nochmals einen anderen Blickwinkel geben und Sie bei der Überprüfung der Annahmen unterstützen. Selbstverständlich können auch sie nicht hellsehen, haben aber doch meist ein genaueres Bild der Entwicklungen. Legen Sie im Anschluss ein Annahmeszenario fest, auf das Sie Ihre weiteren Pläne stützen. Sie können nicht für jede Eventualität gewappnet sein, aber bereiten Sie sich auf zwei bis drei weitere Alternativszenarien vor, die Ihr Unternehmen unbeschadet überleben wird.
Wenn Sie diese Szenarien fest im Blick haben, erkennen Sie frühzeitig die Anzeichen, dass Ihre Zukunftsvision sich bewahrheitet. Machen Sie jedoch nicht den Fehler, sich verzweifelt an Ihrer favorisierten Annahme festzuklammern. Die Zukunft ist wandelbar. Es bringt Sie nicht weiter, wenn Sie darauf warten, dass sich Ihre Annahme bewahrheitet.
Erfolg in der Zukunft
Ihre Zukunftsvision ermöglicht Ihnen eine sehr gute Ausrichtung Ihres Unternehmens. Planen Sie in Phasen und setzen Sie diese konsequent nach Mission und Vision um. Überprüfen Sie Ihre Annahmen regelmäßig. Schauen Sie, was Sie gelernt haben, was eingetreten ist und was nicht. Seien Sie bereit, Ihre Richtung zu verändern, und sichern Sie so den Erfolg Ihres Unternehmens in der Zukunft.
Sie möchten mehr darüber erfahren, was Sie heute tun können, um auch in mehreren Jahren noch erfolgreich zu sein? Dann hören Sie sich meinen aktuellen Sales-up-Call mit Dr. Pero Mićić an. Der Vorstand der FutureManagementGroup AG verrät Ihnen im Interview, wie Sie Ihr Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem Thema? Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar!
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