Die Führung deutscher Unternehmen ist überwiegend männlich. Verschiedene Gründe hindern Frauen daran, selbst Machtpositionen einzunehmen. Die nach wie vor vorhandenen Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen zeigen aber auch, dass Deutschland das weibliche Potenzial noch unterschätzt. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum Frauen in Führungspositionen die Zukunft von Unternehmen sind.

Aktuelle Herausforderungen in der Führung

Die Digitalisierung ist eines der größten Themen, das Führungsteams aktuell beschäftigt. Veränderungen vollziehen sich heute schneller, und insbesondere große Unternehmen haben Probleme damit, sich darauf einzustellen. Kleine, agile Start-ups können flexibler auf Änderungen am Markt reagieren und hängen so die große Konkurrenz ab. Was sie auszeichnet: kurze Wege und schnelle Entscheidungen. Auch sind ihre Führungsteams meist effizienter strukturiert und häufig finden sich Frauen in Führungspositionen.

Hieß es früher noch, dass ein guter Chef den Erfolg des Unternehmens in großen Teilen bestimmten kann, stimmt das heute nicht mehr. Zwar trifft die Führungskraft weiterhin die wesentlichen Entscheidungen, aber hauptsächlich schafft sie einen Rahmen, in dem die Mitarbeiter effektiv arbeiten und ihre Potenziale einsetzen können. Der Chef zählt längst nicht mehr als die Person, die die meiste Expertise innehat, sondern die Teams liefern das Fachwissen.

Chancen für FrauenSUC-Anja-Mahlestedt

Diese verstärkte Teamkomponente fördert das Bedürfnis nach Frauen in Führungspositionen. Empathie und Einfühlungsvermögen werden im Berufsalltag immer wichtiger, um ein optimales Arbeitsklima zu schaffen. Außerdem ist es bei der uns zugänglichen Vielfalt an Informationen wichtig, Personen mit Weitblick zu haben, die viele Facetten berücksichtigen und auf diese Weise umsichtig die Risikokomponenten abwägen können. Gerade Frauen sind dafür prädestiniert. Während Männer oft sehr faktenbasiert denken, lassen sich viele Frauen verstärkt von ihrer Intuition beeinflussen. Das kann dem Unternehmen zugutekommen. Denn gute Führung braucht klare Entscheidungen, aber gleichzeitig auch die Berücksichtigung vieler Details. Deshalb brauchen Unternehmen nicht nur Frauen in Führungspositionen, sondern auch einen Rückbau hierarchischer (und veralteter) Strukturen und Offenheit gegenüber verschiedenen (Experten-) Meinungen.

Ebenso wichtig ist es, dass Vertrauen in die Mitarbeiter investiert wird. Sind Sie bereits in einer Führungsposition? Dann fragen Sie sich doch einmal selbst: Wie viel Kontrolle brauchen Sie in Ihrem Arbeitsalltag? Können Sie Aufgaben delegieren? Wie weit vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern und wie können Sie dieses Vertrauen ausbauen? Die heutige Unternehmenskultur braucht Angestellte, die bereit sind, ihr Wissen zu teilen und selbstständig unternehmerisch zu handeln. Nur so ist das Vertrauen auch sinnvoll investiert. Dazu gehört sicherlich auch Menschenkenntnis, die Frauen in Führungspositionen (genauso wie Männer) ebenfalls mitbringen sollten.

Neue Maßstäbe

Flexibilität ist im Rahmen der Digitalisierung einer der wichtigsten Grundsätze für Unternehmen. Diese wird nicht nur von der Führung, sondern auch von den Mitarbeitern verlangt und diese wiederum erwarten auch Flexibilität vom Unternehmen. Dadurch wird es allerdings nicht leichter, sich als gute Führungspersönlichkeit zu etablieren. Denn sowohl Männer als auch Frauen in Führungspositionen müssen die Mitarbeiter, für die sie verantwortlich sind, vertrauensvoll steuern und auf deren Vorschläge und Wünsche eingehen. Dabei wird eine individuelle Betreuung immer wichtiger.

Gerade die junge Generation erwartet ständiges Feedback, da sie das aus ihrem Alltag mit Social Media gewöhnt ist. Es ist Fingerspitzengefühl gefragt, was Frauen in Führungspositionen durchaus mitbringen. Gleichzeitig ist es auch wichtig, eine funktionierende Feedbackkultur zu etablieren, die sich nicht ausschließlich auf Kritik beschränkt, sondern zu offenem Austausch anregt. Junge Mitarbeiter wollen ihre Stärken einsetzen können und sich einbringen, um so einen Mehrwert für das Unternehmen zu bieten. Dieses neue Karriereverständnis teilen auch schon viele Männer und Frauen in Führungspositionen der älteren Generationen. Ebenso eint die junge Generation und weibliche Angestellte, dass sie mit einem autoritären Führungsstil zeitweise anecken beziehungsweise sich unwohl fühlen.

Wie bekommen Sie mehr Frauen in Führungspositionen?

Immer wieder zögern Frauen vor dem nächsten Karriereschritt. Allein dieses Zögern für die geringe Zahl an Frauen in Führungspositionen verantwortlich zu machen, wäre jedoch falsch. Es lohnt sich eher, die Ursache für dieses Zögern offenzulegen und die Umstände zu verändern. Viele Frauen sehen höhere Positionen in einem negativen Licht aufgrund der Presse, schlechten Verhältnissen unter Kollegen oder auch dem Druck von Investoren. Sie scheuen deshalb größere Verantwortung und insbesondere Macht, da sie sich in den Machtspielen der Männer selbst nicht wiederfinden können. Während die männlichen Kollegen Spaß daran haben, sich zu messen, und wettbewerbsorientiert sind, missfällt dieses Verhalten Frauen oft. Sie halten sich aus dem „Haifischbecken“ lieber raus und bräuchten mehr Sicherheit, um den nächsten Schritt zu wagen.

Wie können Sie nun auf diese Bedürfnisse eingehen, um Frauen in Führungspositionen bringen zu können? Sie müssen weiblichen Angestellten mit Potenzial die Möglichkeit geben, ihre Rolle gerade durch ihre feminine Art erfolgreich und mit Spaß ausfüllen zu können. Mentorenprogramme eignen sich dazu, Frauen effektiv auf Führungspositionen vorzubereiten. So erhalten sie Sicherheit und können sich schrittweise an die neuen Machtverhältnisse gewöhnen. Zudem sollte die Recruiting-Abteilung bewusst nach weiblichen Kandidatinnen Ausschau halten. Männliche Bewerber mögen sich zwar im persönlichen Gespräch meist besser verkaufen, weil sie weniger Selbstzweifel haben bzw. diese besser verstecken können. Aber nur weil Frauen eine andere Herangehensweise haben, bedeutet dies nicht, dass sie weniger für den Job geeignet wären. Außerdem sollten Sie darauf achten, Ihr männliches Führungspersonal zu sensibilisieren: Frauen führen anders und gerade diese Andersartigkeit generiert in der Harmonie mit männlichen Kollegen den Erfolg des Unternehmens. Wenn die Männer in der Runde aber lediglich die „Frau“ am Tisch sehen und sie nicht ernst nehmen, schadet Ihrem Unternehmen diese Konstellation. Schaffen Sie also Verständnis und Einfühlungsvermögen auf beiden Seiten, um eine erfolgreiche (gemischte) Führung zu schaffen.

Leadership ist weiblich (und männlich)

Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Einfühlungsvermögen und Empathie werden zu Eigenschaften, auf die Mitarbeiter bei ihren Vorgesetzten nicht mehr verzichten wollen. Die Kombination aus Männern und Frauen in der Führung schafft eine hervorragende Entscheidungsgrundlage aus Fakten und Weitsicht. Was Sie am Ende noch beachten sollten? Nicht nur Männer sollten Frauen dabei unterstützen, in Führungspositionen zu gelangen, sondern auch Frauen müssen sich stärker gegenseitig unterstützen.

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Sie selbst als Frau in eine Führungsposition gelangen können? Dann hören Sie sich meinen aktuellen Sales-up-Call mit Anja Mahlstedt an. Die Führungskräftetrainerin fordert mehr Frauen in Führungspositionen und liefert im Interview gute Gründe für Unternehmen und Frauen mit Aufstiegschancen, diese Forderung umzusetzen.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem Thema? Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar!

Fotoquelle Titelbild: © shutterstock/ESB Professional

Warum Sie sich den Sales-up-Call zum Thema "Leadership ist weiblich" anhören sollten:

Sie erfahren...

  • … warum eine strenge Führungshierarchie nicht mehr zeitgemäß ist.
  • … welche Faktoren den Erfolg einer Karriere bedingen.
  • … warum Frauen Probleme beim Aufstieg innerhalb hierarchischer Strukturen haben.
  • … wie Karriereprogramme für Frauen mit Familie aussehen können.
  • … wieso Führungskräfte den direkten Kontakt zu den Mitarbeiten suchen müssen.

One Comment

  1. Tamara 9. August 2018 at 18:00 - Reply

    Ich sehe den entscheidenden Vorteil der Frauen darin, dass diese sich solche Positionen oft hart erarbeitet haben und dann auch bereit sind, weiter zu arbeiten. Wenn ich ein Leadership Training o. Ä. mitmache, sind dort wesentlich mehr Frauen vertreten, als die Quote es eigentlich hergibt, also schliesse ich daraus, dass Frauen eher bereits sind, sich weiterzubilden.

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